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Reisetagebuch

Unsere Ferienfahrt mit dem Hausboot ab Dole

18. Juli 2015 – 25. Juli 2015

Voller Vorfreude und Zuversicht holten wir unsere Bekannten zu Hause ab. Zusammen haben wir uns vorbereitet damit wir nicht doppelt oder gar nicht Sachen mitnehmen.

 

Die Anreise bei nicht all zu heissen Temperaturen meisterten wir ab Basel in 2 Stunden. Um 14.00 Uhr am Hafen angekommen, empfing uns in der Capitanerie eine sehr kompetente Dame. Gut erklärt und mit all unseren erhaltenen Sachen, wie Taschenlampe, Notfallkasten und dem Ordner samt guten Wünschen strebten wir unser gemietetes Zuhause an. Ein junger Mann erklärte alle nötigen Anwendungen und die Handhabung des Motors. Da wir schon einige Male Ferien in den Kanälen von Frankreich erlebten, ist es für uns nicht neu. Die mitgenommene Familie schaute im ersten Moment ein wenig skeptisch in die Landschaft. Der Respekt und die Sicherheit eine kundige Person dabei zu haben hat sich bald in Freude gewandelt. Als Erstes gingen wir im Supermarkt einkaufen. Da es sehr heiss war, brauchten wir genügend Trinkwasser. Der Stauraum im Boot ist gross und der Kühlschrank mit Eiskasten kühlte bereits kräftig. Nach dem Ausladen der Lebensmittel versorgten die Männer ihre Autos in der Halle wo im Winter die Bootsservice gemacht werden. Nach dem Verteilen der Ämtli packte uns die Neugierte von der Stadt. Wir schlenderten zusammen durch die Gassen und wo es uns gefiel liessen wir uns in einem Restaurant nieder. Der Charme der alten Mauern hat unsere Ferienstimmung verstärkt. Zurück auf dem hausboot genossen wir an Deck noch ein Getränk und plauderten zusammen bis die Mücken uns nicht mehr in Ruhe liessen. Unser Bett hatten wir im Voraus mit der erhaltenen Bettwäsche bezogen. In den angrenzenden Nasszellen der Basis duschten wir und schlüpften in die Koje. Die Wasserpumpe muss vor dem Schlafengehen immer abgestellt werden, weil sie sonst die ganze Nacht Geräusche von sich gibt.

 

Sonntag 19. Juli

Mein Ehemann bereitete jeweils das Frühstück vor. das hellblaue Tischtuch mit dem weissen Geschirr und den verschiedenen Esswaren genossen wir bei geöffneten Türen und den Sonnenstrahlen welche einen heissen Tag versprachen. Die Reiselust und der Versuch die erste Schleuse aus dem Hafen auf den Doubs zu Meistern war der Vorgeschmack der kommenden Tage. Die mit Wasser gefüllten Schleusen sind noch gut zu bedienen. Das erhaltene Funkgerät und die zu befolgende Signalisation halfen uns den Weg zu befahren. Bis an die Saône durchfuhren wir 9 Schleusen. Die neunte Schleuse liess uns den breiten Fluss erahnen und gab ein Gefühl der grossen weiten Welt. Unser heutiges Reiseziel war Seurre, das wir nach dem Durchgang der grossen Schleuse 7 erreichten. Ein schöner kleiner Hafen mit Schwimmsteg und einer neueren Anmeldung haben mich begeistern. Wer die Ruhr und Gelassenheit von solchen Arten Ferien geniessen kann, kommt voll auf die Rechnung. Das Nachtessen bereiteten wir heute selber zu. Nach dem Abwasch schlenderten wir durch das Dorf und suchten uns eine Bäckerei für das Baguette zum Frühstück.

 

Montag 20. Juli

Guten Morgen Seurre!
Die vergangene Nacht haben alle himmlisch geschlafen. Erwacht sind wir mit dem Gequake der unzähligen Frösche. Schön diesem Gesang zu zuhören. Heute wird die Sommerhitze wieder unser treuer Begleiter sein. Nach dem Frühstück mit dem frischen Brot aus der Bäckerei beginnen wir den 2. Reisetag auf dem Fluss. Anschliessend besprachen wir die nächsten Mahlzeiten. Zusammen suchten wir ein Geschäft mit Lebensmitteln um unser mitgebrachtes Gemüse aus dem heimischen Garten zu verwerten. Aber an die geschlossenen Geschäfte am Montagvormittag hat Keines von uns gedacht. Schon fast aufgegeben, stand versteckt ein kleiner Laden offen wo unserer Sachen eingekauft werden konnten. Kaum zu Hause startete der Bootsmotor und wir packten unsere Hüte und Sonnenbrillen und setzten uns vorne oder oben auf das Boot. Jedes von uns träumte in die schöne Landschaft und das Führen des Bootes wurde durch abwechseln der Personen zu einem richtigen Vergnügen. Die grossen Schleusen kamen immer näher. In diesen grossen Schleusen ist Schwimmwestenpflicht. Denn die Schleusenwände hatten wegen der grossen Tiefe, in die Wand eingelassene Poller welche vom Schiffstau immer wieder nach unten verschoben werden muss. Die Wände und die Poller sind glitschig und mit Algen überzogen. Deshalb ist es von Vorteil Arbeitshandschuhe dabei zu haben. Die wunderschöne Landschaft begleitete uns heute bis nach Verdun sur le Doubs. Um die Mittagszeit suchten wir am Ufer eine unter Bäumen gelegene Anlege Gelegenheit. Das war aber wegen des tiefen Wasserstandes im Fluss gar nicht so einfach. Mit dem Spitz voran, fanden wir nach längerem Suchen eine für uns geeignete Stelle. Kühl und alleine kochten wir ein Zucchetti -Gemüse und Reis. Ein feines Kaffee und eine Glace rundeten das Mittagessen ab. Anschliessend legten wir uns noch eine halbe Stunde auf das Bett. Nach der grossen Schleuse Nummer 6 und einer Std Fahrt bogen wir in den Fluss Doubs ein. Rechts erwarteten uns noch ein paar freie Plätze zum Anlegen. Am Steg erwartete eine Angestellte um uns um beim Anbinden an der Heckseite mit 2 Taus zu helfen. Anmelden und gleich duschen war der Wunsch von allen. So heiss wie heute, inklusive Flusswasser empfanden wir alle auf unseren Booten die Tage noch nie. Links und rechts von uns lag je ein Boot mit Schweizer Landsleuten an. Die Häfen sind in diesen Wochen gut belegt. Es ist sehr zu empfehlen nicht zu spät einen passenden Liegeplatz zu suchen. Hoch oben thronte die Capitanerie von Verdun in welcher wir uns anmeldeten. Der Name des Bootes „ Arras“ und die Länge 11 Meter sind für die tägliche Eintragung im Hafen nötig. Die Miete wird nach der Länge festgelegt. Die Preise finde ich noch im Rahmen, kann doch an den meisten Bootshafen Strom und Wasser am Stock auf dem Steg bezogen werden. In einigen Häfen ist sogar das Duschen und WiFi kostenlos. Junge Leute auf dem daneben liegenden Boot haben beim Einnachten die Angeln hervor geholt um zu fischen. Der Doubs ist sehr geeignet zum Angeln da es teilweise sehr tiefe Wasserstellen hat. Tatsächlich um 23.00 Uhr zog der Glückliche zirka einen Meter langen Wels aus dem Wasser. Nach Angaben der Fischer liessen sie ihn wieder in die Freiheit, da das Fleisch nicht so gut schmecke. Der Kerl mit seinen langen Fühlern hatte noch einmal Glück. Aber für die Angler -Jungs war das schon ein Erlebnis. An diesem Abend blieben wir auf dem Boot, denn wir hatten allerlei Geschichten mit unsern Gleichgesinnten aus zu tauschen.

 

Dienstag 21. Juli

Schönwetterwolken zieren den blauen Himmel. Das Aufstehen fiel uns nicht schwer, da die Reise heute nach Chalon sur Saône geht. Aber oh weh der Tourenzähler wollte die Stunden und die Motortouren nicht anzeigen. Nach drei maligem Startversuch des Motors zeigte der Zeiger wieder Leben und unser Kapitän war glücklich. Im Fliessgewässer darf der Motor auf keinen Fall abgestellt werden, da sonst kein Navigieren mehr möglich ist. Sollte der Motor trotzdem einmal ausfallen, ist das Ankern die einzige Möglichkeit dass es das Boot nicht abtreibt. Wir freuten uns auf eine grössere Stadt mit einem Stadtbummel. Noch vor dem Nachmittag fuhren wir in den gut belegten Hafen ein. Mit Hilfe von 2 Angestellten wurde uns ein Platz zu gewiesen, der die genaue Lücke hatte um das Boot seitlich an den Steg zu ziehen. Boot an Boot wurde so ineinander geschoben, weil wirklich kein Platz zu viel war. Die Anmeldung im Büro war schnell erledigt und auf ging es in ein nahegelegenes Mc Donalds. Wir fügten uns heute der Jugend mit dem Essen. Ich war nicht einmal abgeneigt, denn da gab es den besten Kaffee, wenn man auf einer Reise ist. Der Stadtbummel in Chalon sur Saône folgte am Nachmittag. Viel Neues wie Kleider für die Frauen und Weinkeller für die Männer gab es zu beobachten. Unter einer kühlen Baumanlage setzten wir uns in eine Gastwirtschaft. Genossen ein kühles Getränk und beobachteten die vorbei ziehenden Menschen. Alle hatten sie genau so heiss wie wir. Sogar die Tauben badeten im grossen Springbrunnen an der gegenüber liegenden Strassenseite. Auf dem Heimweg mussten wir noch Esswaren mitnehmen und natürlich Getränke. So wenig Alkohol wie diese Ferien haben wir noch nie getrunken. Ich bereitete in der Kombüse das Nachtessen vor und zwei von unserer Gruppe gingen die Haare schneiden. Den Feierabend genossen wir mit einem Glas extra und einem Buch. Die Jungen haben ihre Handys in Betrieb, das ist ja so faszinierend!

 

Mittwoch 22. Juli

Wasser tanken, Frühstück vorbereiten und Duschen sind so morgendliche Arbeiten auf einem Boot. Danach halfen uns die gefragten Nachbarn das laufende Boot (beim 2. Versuch mit laufendem Zähler) aus der Anlegelücke zu stossen. Dankend fuhren wir aus dem Hafen auf die Saône und somit auf die Rückfahrt nach Dole. An einem Anlegesteg mit Campingplatz und dazu einem Restaurant wollten wir den Mittagshalt einlegen. Aber das Restaurant in Gergy war geschlossen. Also blieb uns nichts anderes übrig, als Salate und Aufschnitt mit Brot zu essen. Nach einer Ruhepause reisten wir Flussaufwärts nachmals nach Verdun sur le Doubs. Die Angestellte welche uns in Empfang nahm, hat uns erkannt und herzlich begrüsst. Diesmal konnten wir einen Wochenmarkt auf dem Dorfplatz besuchen mit allem was das Herz begehrt. Eben einen typischen Markt in Frankreich.

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Donnerstag 23. Juli

Bewölkter Morgenhimmel und ein wenig weniger heiss als an den vorhergehenden Tagen. Heute wollen wir nach St Jean de Losne. Für uns ein bekannter schöner Hafen. Das mit dem bewölkten Himmel dauerte nicht lange und auf dem Deck ist wieder eine glasklare Welt zu beobachten. Ich habe bedauern mit den Kühen, da sie auf den Wiesen kein Gras finden, suchten sie das Ufer Gras mit den Schlingpflanzen. Im Hafen angekommen war das gleiche Bild wieder zu erkennen. Fast alle Plätze waren belegt mit Privatbooten und diversen Booten die zum Verkaufe angeboten wurden. Der ersehnte Stadtbummel führte uns in die Kathedrale St. Bénigne und durch kleine Gassen. Wieder an der Saône kühlten wir uns mit einer Glace ab und genossen den Abend. Auf dem Boot unternahmen wir einen Hafenrundgang über die Stege mit den zu verkaufenden Booten. Wieder auf dem Boot trübte der Himmel ein und als wir in unseren Kojen lagen, ging ein heftiges Gewitter über uns nieder. Am anderen Morgen konnten wir uns fast nicht entscheiden auf zu stehen da es so angenehm kühl war.

 

Freitag 24. Juli

Der sonnige Morgen war wunderschön klar und die Boote glänzten uns entgegen. Aus dem Hafen fahrend nahmen wir Abschied von den grossen Booten welche bestimmt schon manches schöne Fleckchen Erde gesehen haben. Nochmals 6 Kilometer Fluss aufwärts bis zu Kilometer 219 vor den Kanal du Rhône au Rhin. An der Schleuse 75 erhielten wir das Funkgerät wieder um unsere 9 Schleusen im Kanal zu bedienen. Diesmal war es ein Arbeiten mit den Tauen und den Bojen, denn die Schleuse bergwärts sind leer und folgen dicht aufeinander. Heute wollten wir bis am Abend in den Hafen von Dole zurück. Wild füllten die Becken sich mit Wasser und diesmal mussten wir Die Schleusen teilen und auch warten auf den Schleusenvorgang. Da unser Boot ein wenig Kraft der Armen brauchte, um die Gänge zu bedienen, (vor allem beim Warten vor den Toren) haben wir genau die Schleusen gezählt. Die Ferienleute müssen fast alle am Samstag die gemieteten Boote abgeben. Vor 17.00 Uhr erreichten wir unseren Ausganspunkt mit Freude, dass alles noch im und um das Boot ganz ist. Unsere Männer holten mit einem Angestellten der Basis die Autos. So konnten wir Frauen die Koffer und Taschen welche wir nicht mehr benötigten zusammen packen und im Auto verladen. Den letzten Abend feierten wir in einem gut besuchten Restaurant mit einem typischen Essen aus dem Departement Jura. Als es dunkel wurde, begaben wir uns zum letzten Mal für dieses Jahr in die Kajüte. Im Kopf lassen wir nochmals die Reise der vergangenen Woche passieren und freuen uns an unserem Erlebten.

 

Samstag 25.Juli

Nach 7.00Uhr in der Früh wurde mit dem letzten Frühstück, anschliessendem Bettwäsche abziehen, Saubermachen der Räumlichkeiten beendet. Diesmal durften wir das Boot nicht mit Frischwasser oder Flusswasser putzen. Der Sommer zwingt uns zum Sparen. Ein Angestellter hat vor 9.00Uhr unser Boot abgenommen und die Putzleute waren auch schon bereit. Ein frühes Abgeben hilft den Angestellten in der Basis das anfallende Wochenendprogramm zügig zu erledigen. Um 14.00 Uhr stehen bereits die neuen Familien im Büro und wollen eine gute Woche erleben. Im Büro bezahlten wir noch den verbrauchten Treibstoff, die Garagen und die sonstigen Taxen. Nach einem gegenseitigen Dankeschön und einem freundlichen Auf -Wiedersehen verlassen wir das Gelände Richtung Markthalle. Noch ein gutes Brot, Käse und Früchte kaufen wir und anschliessend geht es auf den Heimweg. Nach 2 ½ Stunden hat uns der Alltag wieder. 28. Juli 2015 E.L.

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